Diesel und Benzin Notstromaggregat – welches ist besser?
Leben ohne Strom? Unvorstellbar. Nicht nur zu Hause ist er notwendig, sondern oft auch an Orten, an denen keine Steckdosen zur Verfügung stehen. Sei es beim Ausflug ins Grüne, auf der Baustelle, für die Feier im Garten oder unterwegs. In diesen Fällen liefern Notstromaggregate die benötigte elektrische Energie. Dabei sind Geräte, die mit Benzin oder Diesel funktionieren, wegen ihrer vielen Vorteile besonders beliebt. Hier gibt es alle nützlichen Informationen zu den beiden Arten von Stromerzeugern. Wo sie Verwendung finden, die Unterschiede, worauf es beim Kauf und vor allem bei der Nutzung zu achten gilt, wie viel Leistung notwendig ist sowie, ob sich ein Diesel oder Benzin Notstromaggregat besser für die eigenen Bedürfnisse eignet.
Was ist ein Notstromaggregat?
Ein Stromerzeugungsaggregat, auch Stromerzeuger oder Netzersatzanlage genannt, produziert unabhängig vom Stromnetz elektrische Energie. Es gibt kleinere Geräte, meist für den privaten Gebrauch, die sich problemlos transportieren lassen. Die kleinsten wiegen um die zwanzig Kilogramm und erbringen eine Leistung von bis zu 3000 Watt, was für normale Haushaltsgeräte ausreicht. Größere Modelle sind über hundert Kilogramm schwer, haben dafür aber stattliche 5000 Watt oder sogar mehr Leistung. Noch größer sind stationäre Stromerzeuger, die im Notfall ganze Gebäude mit Strom speisen.
Wo kommen Stromerzeuger zum Einsatz?
Beim Wort Notstrom denken viele zunächst an Blackouts. Tatsächlich überbrücken manche Generatoren Zeiten ohne Strom, vor allem in Krankenhäusern oder Polizeistationen sind sie ein Muss. Natürlich ist es ebenso möglich, das eigene Zuhause während längerem Stromausfall zu versorgen.
Im professionellen Bereich finden sie überdies auf Baustellen sowie in der Landwirtschaft Verwendung und für die Feuerwehr sind sie unverzichtbar. Open-Air-Konzerte und ähnliche Veranstaltungen sind ebenfalls auf solche Generatoren angewiesen.
Für den Privatgebrauch sind Notstromaggregate genauso nützlich, beispielsweise um Gartenarbeit, auch im Schrebergarten, mit Elektrogeräten zu verrichten. Beim Zelten oder unterwegs im Camper lässt sich so Kaffee oder Essen kochen. Vor allem wer fernab von der Zivilisation sein Zelt aufschlägt, benötigt autarke Stromversorgung. Immer mehr Festival-Besucher sehen den Vorteil darin, einen kleinen Kühlschrank und Technikgeräte anschließen zu können. Kurzum, ein Generator ermöglicht es überall, auch ohne Steckdose auf elektrische Energie zurückzugreifen.
Arten von Notstromaggregaten
Grundsätzlich lässt sich zwischen folgenden Stromerzeugern unterscheiden:
- Konverter-Stromerzeuger funktionieren mit Kraftstoff. Sie sind mit Benzin- oder Dieseltank erhältlich und wegen ihrer vielen Vorteile besonders beliebt. Zu bedenken sind lediglich die Emissionen, die solche Generatoren verursachen. Die Hersteller sind allerdings bemüht, die Technik so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten.
- Gas-Notstromaggregate finden sich relativ selten. Im Prinzip funktionieren sie ähnlich wie Konverter-Modelle, benutzen aber Propangas als Treibstoff. Dessen günstige Preise machen die hohen Anschaffungskosten wieder wett.
- Zapfwellen-Generatoren verfügen statt eines Motors über eine Zugmaschine für den Antrieb, meist handelt es sich dabei um einen Traktor. Entsprechend sind sie vor allem in der Landwirtschaft zu finden.
- Inverter-Stromerzeuger bauen auf dem Prinzip eines Benzinaggregats auf, wandeln aber Gleichstrom in Wechselstrom um. Da dies Spannungsschwankungen verhindert, eignen sie sich besonders für empfindliche Geräte wie Smartphones, Laptops oder Musikanlagen.
- Eine umweltbewusste Alternative sind Notstromaggregate, die mit Solarenergie funktionieren, sozusagen Mini-Solaranlagen. Sie kommen häufig beim Campen zum Einsatz, um völlig unabhängig unterwegs zu sein.
- Schließlich gibt es noch Sonderausführungen, wie beispielsweise Generatoren, die zugleich als Kompressor
Wie funktionieren Diesel und Benzin Notstromaggregate?
Die Konverter-Stromerzeuger wandeln mechanische in elektrische Energie um. Dazu benötigen sie vor allem zwei Komponenten. Einen Verbrennungsmotor als Antrieb und einen Generator, der den Strom erzeugt. Der Motor wird mit Kraftstoff, Diesel oder Benzin, in Betrieb gebracht und versetzt so den Generator in Drehbewegung. Durch diese Schwingung entsteht schließlich die elektrische Spannung.
Wie viel Kraftstoff verbraucht ein Notstromaggregat?
Dazu gibt es keine pauschale Antwort, da es von den technischen Aspekten, der Leistung und dem Kraftstoff abhängig ist. Geräte, die mit Benzin arbeiten, verbrauchen grundsätzlich mehr als solche mit Diesel. Hersteller sowie Verkaufspunkte geben den spezifischen Kraftstoffverbrauch in der Regel an. Es lohnt sich auf jeden Fall, diesen vor dem Kauf zu vergleichen.
Diesel Notstromaggregat
Bei diesen Geräten treibt ein Dieselmotor den eingebauten Generator an. Bei großen Stromerzeugern handelt es sich grundsätzlich um solche Modelle, da sie besonders leistungsstark sind.
Vorteile:
- Sparsamer im Verbrauch und daher günstiger im Betrieb
- 24-Stunden Betrieb möglich
- Aufstellen in Innenräumen erlaubt
- Weniger Wartung notwendig
- Langlebig
- Treibstoff etwas günstiger
Nachteile
- Lauter
- Teurer in der Anschaffung
- Wiegen mehr
Zu welchen Zwecken eignet sich ein Diesel Notstromaggregat?
Diesel Stromerzeuger sind hervorragend für die Benutzung zu Hause, während längeren Zeiten oder wenn hohe Leistung erforderlich ist. Beispielsweise für längere Campingtouren oder als Notstromaggregat für den Haushalt. Um dem lauten Arbeitsgeräusche entgegenzuwirken, sind manche Modelle daher mit Schalldämmung erhältlich. Praktisch ist, dass sich mehrere Apparate anschließen lassen, im Vergleich zu Aggregaten mit Benzintanks, die höchstens zwei Elektrogeräte gleichzeitig speisen.
Wichtig zu erwähnen ist, dass in geschlossenen Räumen ausschließlich Stromerzeuger mit Dieseltanks erlaubt sind, da hier Explosionsgefahr geringer ist als bei anderen Varianten. Für empfindliche Geräte ist ein Diesel-Aggregat jedoch eher ungeeignet, da es zu Stromschwankungen kommen kann. Bei Stromausfall das Handy oder den Laptop also besser mit der Powerbank aufladen!
Benzin Notstromaggregat
Benzin-Generatoren für den Privatgebrauch haben in der Regel eine Leistung von bis zu 3000 Watt. Sie funktionieren mit einem Ottomotor, wie auch Autos, Motorräder oder Boote, der mit einem Gemisch aus Benzin und Luft betrieben wird. Dieser wiederum ist in zwei Varianten erhältlich, als Zwei- oder Viertaktmotor.
Vorteile
- Günstigere Anschaffungspreise
- Wiegen weniger
- Einfacher zu transportieren
- Geräuscharmer
- Lassen sich auch bei Kälte problemlos starten
Nachteile
- Verwendung in geschlossenen Räumen verboten
- Verbraucht mehr Kraftstoff
- Regelmäßige Wartung erforderlich
- Kraftstoff etwas teurer
Zwei- oder Viertaktmotor?
Zweitakter sind einfacher im Aufbau und dadurch günstiger sowie leichter. Allerdings arbeiten sie mit einer Gemischtschmierung, die Schmieröl enthält, das bei der Verbrennung einen starken Geruch verursacht. Ein weiterer Nachteil ist, dass sie relativ laut sind. Das größte Problem stellen aber ihre gesundheits- und umweltschädliche Abgase dar, weshalb sie immer seltener produziert werden.
Geräte mit Viertaktmotoren gehören daher heute zu der häufigsten Bauform. Sie funktionieren mit Ventilen, Nockenwellen und vor allem ohne Gemischtschmierung. Dadurch entstehen weniger Abgase, sie sind leiser im Betrieb und haben einen ruhigeren Lauf. Da sie mehr Bauteile benötigen, bringen sie jedoch mehr Gewicht auf die Waage.
Zu welchen Zwecken eignet sich ein Benzin Notstromaggregat?
Benzin-Notstromaggregate sind ideal für den kurzzeitigen Gebrauch, da sie meist günstiger ausfallen. Beispielsweise um Gartenarbeit zu erledigen oder unterwegs im Campingurlaub Kaffee zu kochen. Dank ihres geringen Gewichts sind sie einfach zu transportieren, weshalb beispielsweise Handwerker gerne darauf zurückgreifen. Besonders bei kalten Temperaturen leisten sie bessere Dienste, da sie sich auch dann problemlos starten lassen. Allerdings kommt es, ebenso wie bei Aggregaten mit Diesel, zu Stromschwankungen.
Welche Hersteller sind besonders empfehlenswert?
Diese Frage ist schwer zu beantworten. Bisher gibt es kaum Tests von seriösen Organisationen. Weder Stiftung Warentest noch Ökotest haben bislang Notstromaggregate unter die Lupe genommen. Allerdings sind sich die verschiedenen Modelle sehr ähnlich. Außerdem helfen Gütesiegel weiter. Geräte mit einem TÜV-Siegel oder Geprüfte Sicherheit sind von guter Güteklasse. Für ihre Qualität bekannte Hersteller sind:
- Berlan
- Bosch
- Eberth
- Einhell
- Fullex
- Geko
- Güde
- Honda
- NVA
- Zipper
Neben der Marke sind aber vor allem andere Merkmale wichtig, wie die Leistung und den Verbrauch von Kraftstoff. Größe und Gewicht hängen in der Regel meist von der Leistung ab, Diesel Notstromaggregate wiegen etwas mehr.
Wie viel Leistung brauche ich?
Das hängt vom Verwendungszweck ab. Um einen Kühlschrank im Wohnmobil mit Strom zu versorgen ist beispielsweise weniger Leistung erforderlich, als für eine große Musik- und Lichtanlage. In der Regel ist auf den Herstellerangaben vermerkt, wie viel Watt es leistet.
Bei induktiven Verbrauchern, also Elektromotoren, Kreissägen, Bohrmaschinen oder Pumpen muss zusätzlich der Anlaufstrom berechnet werden. Denn beim in Gang setzen benötigen diese Maschinen bis zum sechsfachen ihrer Nennleistung! Am besten beim Hersteller nachfragen.
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, bei der Leistungsberechnung zwischen zwanzig und dreißig Prozent Reserve einzuplanen. So lässt sich vermeiden, dass das Notstromaggregat auf Volllast läuft. Denn dies hat eine verkürzte Lebenszeit zur Folge sowie ein geräuschvollerer Betrieb.
Wie viel kosten Benzin und Diesel Notstromaggregate?
Die Preise hängen stark mit der Leistung und der Qualität des Stromerzeugers zusammen. Außerdem sind mit Diesel betriebene Geräte teurer. Kleine, mobile Geräte mit Benzintank gibt es bereits ab etwa 150 Euro, diese lassen jedoch qualitativ zu wünschen übrig und sind meistens sehr laut.
Hochwertige Modelle für den Privatgebrauch, die gute Leistung erbringen und mit hoher Lebensdauer, kosten zwischen 500 und 1500 Euro. Daher ist es wichtig, bereits vor dem Kauf gut zu überlegen, welchen Verwendungszweck das Notstromaggregat hat.
Worauf sollte ich beim Kauf achten?
Um sicher zu sein, dass das gekaufte Gerät seine Versprechen hält, sollten vor allem folgende Merkmale beachtet werden:
- Gute Verarbeitung
- Leistung
- Preisvergleich
- Einfache Bedienung
- AVR-Regler, auch Spannungsregler, um die Spannung konstant zu halten. Dies schont angeschlossene Geräte.
- Gütesiegel
- Lärmpegel
- Verbrauch
- Kundenrezensionen
Worauf sollte ich beim Betrieb eines Notstromaggregats achten?
Es ist wichtig, während der Benutzung eines Stromerzeugers die nötigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um Gefahren und Unfälle zu vermeiden. Wer sich an die folgenden Regeln hält, braucht sich keine Sorgen zu machen.
- Benzin Stromerzeuger niemals in geschlossenen Räumen Das von diesen ausgestoßene geruchslose Kohlenmonoxid kann zu Vergiftungen, Explosionen oder Bränden führen.
- Mobile Aggregate vor Feuchtigkeit schützen, auch vor Regen oder Schnee. Denn wie jeder weiß, Wasser in Verbindung mit Strom kann lebensgefährliche Folgen haben.
- Das Notstromaggregat von zu viel Staub oder Sand fernhalten, da diese zu Schäden führen können.
- Den Tank nur bei abgekühlten Motor befüllen.
- Niemals alte Kraftstoffe benutzen, da diese den Motor beschädigen können.
- Den Stromerzeuger gemäß Hinweisen des Herstellers regelmäßig warten.
- Während des Betriebs keine entzündlichen Materialien in der Nähe
Fazit
Notstromaggregate die mit Benzin oder Diesel funktionieren, sind gleichermaßen beliebt. Mobile Ausführungen sind robust, leistungsstark und wiegen wenig. Das macht sie zum idealen Begleiter, um überall elektrische Energie zu haben. Sei es auf der Baustelle, beim Zelten, auf dem Open-Air-Festival oder bei der Gartenparty zu Hause. Modelle mit Dieseltanks eignen sich besser für länger dauernde Einsätze oder wenn mehrere Geräte angeschlossen werden sollen.
Für den Gebrauch in Innenräumen sind ausschließlich Diesel-Stromerzeuger zugelassen. Wer im Winter Notstrom braucht oder beim Campingurlaub, ist hingegen mit einem Benzintank besser beraten. Es sei denn, es geht darum, empfindliche Geräte, wie Smartphone oder Laptop anzuschließen. In diesem Fall ist ein Inverter-Stromerzeuger die bessere Wahl.
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